Die wissenschaftliche Antwort auf die Frage, ob ich eine MOOC zu Ende machen muss
Wir wurden nun tatsächlich gefragt, ob man einen MOOC zu Ende machen müsste.
Die Antwort dazu ist natürlich: Nein! – Theoretisch zu mindestens.
Warum nur theoretisch und wieso wir einen Kiebitz als Titelbild gewählt haben, kann man folgender Antwort entnehmen:
Das Prinzip eines MOOCs beruht letztlich auf dem wissenschaftlichem Ansatz der freien Nutzung und des Evaluierens von Inhalten. Das reine Nutzen dieser Möglichkeit, Informationen zu erhalten und Interessen zu verfolgen, sieht die Wissenschaft innerhalb von MOOCs als Vertreter des Lurkers [1] oder des Kiebitzes [2].
Im allgemeinen kann von einem Anteil an Personen ausgegangen werden, die sich für das Thema interessieren [3], aber den Kurs nicht abschließen. Der Hürde einen Kurs auch zu beenden, sind sich die Veranstalter zumeist bewusst und machen sich hierzu auch Ihre Gedanken, welche auch den Studierenden helfen soll, gewisse Hürden zu überwinden [4].
Für aktive Kiebitze gibt es zudem bei den meisten MOOCs etwas zu „fangen“ und es stellt sich auch immer die Frage, wie genau ein MOOC beendet werden kann.
Natürlich gibt es noch weitere Unterscheidungen. Diese können sich ggf. an die jeweiligen Ziele des Kurses anlehnen und darauf abgestimmt sein. Prof. Dr. Christian Spannagel von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg unterscheidet in diesem Zusammenhang zum Beispiel noch den Typus des „Anpackers“ und des „Formalisierers“ [5]:
Insgesamt gibt es also vier MOOC-Teilnehmergruppen:
Denn Ansatz des Kiebitz, welcher einen Kurs nicht unbedingt komplett durchstehen muss und interessiert und ggf. aktiv vorbeischaut, kann man aktuell u.a. im MatheMooc von Herrn Spannagel ausprobieren.
Ob und wie man einen MOOC beendet, ist also mit dem klassische Studium zu vergleichen. Manche entscheiden sich nach dem Erstsemester für ein anderes Studienfach, andere sind die stillen Personen in der hintersten Reihe, wieder andere Studierende stellen nach und in jeder Vorlesung Fragen und besonders interessierte Personen versuchen sogar in einem separaten Kolloquium eigene Ansätze zu erarbeiten.
Quellen:
1: http://www.weiterbildungsblog.de/tag/lurker/
2: http://www.kurtsoeser.at/2013/10/16/erster-deutschsprachiger-mathemmatik-mooc/
3: http://www.weiterbildungsblog.de/2013/03/07/the-four-student-archetypes-emerging-in-moocs/
4: http://mathemooc.de/2014/01/04/34-075-75/
5: http://testkapitel.mathemooc.de/uber-das-beispielkapitel/
Foto: Bestimmte Rechte vorbehalten von e³°°° und Andreas Trepte
Ein Gedanke zu „Muss ich einen MOOC bis zum Ende machen?“