Was für Zertifikate bieten die verschiedenen MOOC Plattformen eigentlich an?
Neben Ansätzen wie von EDX, wo für Teilnahmen ggf. Gebühren anfallen können, gibt es auch Angebote, die eine kostenfreie Teilnahmezertifizierung ausstellen. Wir haben dafür Coursera und iversity „angetestet“ und zeigen wie solche Zertifizierungen aussehen.
Grundsätzlich bieten die meisten Kurse bei iversity eine Teilnahmezertifizierung, welche sich nach dem Grad der abgeschlossenen Interaktionen und Aufgabenstellungen im Kurs richtet. Diese werden zumeist automatisch generiert, wenn 80% der Aufgaben und Inhalte erfüllt wurden. Die Ausstellung kann dabei abhängig von einem Stichtag sein.
Neben diesen, durch iversity automatisch ausgestellten Zertifikaten, gibt es auch persönliche Zertifizierungen. Prof. Dunkelmunkel Spannagel bietet dabei für seinen Mathe-Mooc eine eigene, kostenfreie, aktive Teilnahmebestätigung, welche einem per E-Mail zugestellt wird. Hierbei kann eine gesonderte Form des Aufschreibens der eigenen Lernfortschritte und der Lernintensität in den von Prof. Spannagels verfolgten Nutzungsansatzes von MOOCs notwendig sein. Das dabei zu nutzende „Activity Protocol“ ist hilfreich zur Reflexion des Gelernten und für die persönlichen Selbsteinschätzung des Lernfortschritten. Pädagogisch wertvoll.
Coursera verfolgt ein vergleichbares Vorgehensmodell. Teilweise sind hier für bestimmte Zertifizierungen Teilnahmebeträge notwendig. Beim absolvieren eines MOOC hat Sven ein interessantes Feature bei LinkedIn entdeckt. Dort kann man von Coursera aus seine Zertifizierungen nach LinkedIn exportieren und dort integrieren:
Eine Integration in Xing o.ä. Anbieter, wo Zertifizierungen in dieser Form eingetragen werden oder als Badges darstellt werden, ist noch von keinem Anbieter geplant.
Man muss diese Zertifikate allerdings deutlich von separaten Leistungsnachweisen unterschieden, welche ECTS, bzw. eine passende Zertifizierung vorweisen. Bei iversity zeigt sich eher ein lokaler Ansatz. Hier besteht der aktuelle Fokus auf Präsenzstudienorte der Anbieter der MOOCs. Dort werden, wie bei einem traditionellem Fernstudium, Präsenzprüfungen genutzt. Zumeist in Form einer klassischen Klausur.
In naher Zukunft wird von iversity ein gesondertes Prüfungsverfahren angestrebt, welche auf die Überwachung der Prüfungsteilnehmer per WebCam und weiterer Software fokussieren soll. Dieses ist z.T. ähnlich zu stationären E-Learning Prüfung, bzw. E-Prüfungen an Präsenzuniversitäten oder Hochschulen. Allerdings werden diese menschlich überwacht, ggf. per Kamera. Über eine menschliche Überwachung ist bei iversity nichts bekannt.
Neben dieser Form der Prüfung und traditionellen Präsenzprüfungen gibt es die Inhaltsprüfung von Einsendeprojekten oder Aufgaben durch die veranstaltenden Institution, bzw. dessen Mitarbeiter_Innen. Bei Coursera können die Gebühren bei $35 starten und sich bis zu $150 steigern, sofern Modulzertifizierungen angestrebt werden. Bei Coursera werden bzgl. ECTS, bzw. Zertifizierungen von Akkreditierungsanstalten keine Angaben gemacht. Dieses Aussage soll dabei ohne Wertung über den Levels der Kurses und der dort vermittelten Inhalte sein.
Wir können gespannt sein, wie sich dieser Sektor des E-Learnings in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird, wie erreichte Ausbildungslevel zertifiziert, kommuniziert und integriert werden können und wie sich die Anerkennung von Lernleistungen, welche durch MOOCs vermittelt werden, entwickeln wird.
Bildquellen:
Fg2, (Wikipedia)